Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 81

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
- 81 das Beste seilies Volkes im Auge. Durch sein eigenes Beispiel gewhnte er seine Untertanen an Einfachheit, Sparsamkeit und strenge Pflichterfllung. Der König war von echt christlicher Gesinnung und ein Fürst von ehrenhafter deutscher Denkart, kein Nachahmer franzsischen Wesens. Fr die rmere und uotleideude Bevlkerung wurden Krankenhuser errichtet (Charite) und die staatlichen Kornmagazine Jgeffnet. Seinem Nachfolger hinterlie er ein groes, schlagfertiges ^"Heer, einen pflichttreuen Beamtenstand, geordnete Staats-Verhltnisse und eine gefllte Staatskasse, und mit Recht ist er der grte innere König" genannt .worden. Er war der eigentliche Organisator des Staates^incl^eye-0cfu$en zum Militrstaat aus. Friedrich Wilhelm gehrt deshalb zu den be-dentendsten preuischen Knigen; zu seineu Lebzeiten wurde er wenig geliebt, weil er noch weniger verstanden wurde. Seinem Sohne hat er zu dessen gewaltigen Unternehmungen, die schon bald ganz Europa in Staunen setzen sollten, die erforderlichen Mittel geschaffen. Weil sich der König bei seiner rastlosen Ttigkeit keine Schonung.-auferlegte, sank er trotz seines sehr krftigen Krpers fchon frhzeitig irtsf Grab. Er starb in einem Alter von 52 Jahren am 31. Mai 1740 mit der Festigkeit eines Philosophen und der Ruhe eines Christen". Peter der Groe von Rußland und der Nordische Krieg. Im 9. Jahrhundert wurde das russische Reich von einem Stamme der Normannen, den Rnduderern (Russen) gegrndet. Vom 13. bis zum 15. Jahrhundert stand es unter den Mongolen, die die Bewohner von aller Verbindung mit den westlich wohnenden Kulturvlkern fernhielten. Seine Erhebung zu einer europischen Gromacht verdankt Rußland dem Zaren Peter dem Groen. Er entstammte dem Hause Romanow, das nach dem Erlschen des Hauses Rurik zur Herrschaft gelangte. Der letzteren Dynastie gehren verschiedene Grofrsten an, die den Namen Iwan führen. Iwan Iii. (14621505) nannte sich zuerst Zarl) und grndete ein ein-heitliches und unabhngiges russisches Reich. Iwan Iv., der Schreckliche, (1583 1584) errichtete die Leibgarde der Strelitzen, eroberte Kasan, Astrachan und einen Teil von Sibirien. Wegen seiner Grausamkeit 1570 lie er in Nowgorod 60000 Menschen ermorden war er gefrchtet und gehat. Heler der Hroe. 1g891725. 1. Seine Jugend. Schon als zehnjhriger Knabe war Peter fr den Thron bestimmt; doch seine herrschschtige Schwester Sophia, die fr ihn die Regierung fhrte, versuchte wiederholt, ihn durch die Strelitzen aus dem *) Zar von Caesar, Kaisar = Kaiser. Brockmann. Lehrbuch der Geschichte. Iii. 6

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 83

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
Leibwache der Streichen lste er auf und schickte seiue^Schwester von neuem iu ein Kloster, wo sie 'in strenger Haft die letzten Tage ihres Lebens verbrachte. Die Frchte seiner Regierung zeigten sich in groem Mae. Mit Hilfe zahlreicher fachkundiger Auslnder lie er Kriegs- und Handelsschiffe bauen, Fabriken errichten, Bergwerke anlegen, Schulen und Buchdruckereien ins Leben . rufen. Im Jahre 1703 legte er den Grund zur Erbauung der Stadt St. Petersburg, die an Stelle Moskaus die Hauptstadt des Reiches, eiu zweites Amsterdam und die Beherrscherin der Ostsee werden sollte. Zur Erreichung seines zweiten Zieles, sesten Fu an dem Bal-tischen Meere zu fassen und sich zum Herrn der Ostseelnder zu macheu, verband sich Peter mit dem Könige von Polen, Anguft Ii., dem Starken, und dem Könige von Dnemark, Friedrich Iv., gegen den jugendlichen König Karl Xii. von Schweden. In dem sogenannten Nordischen Kriege verlor Schweden seine schnsten Lnder an der Ostsee, Livland, Estland, Ingermanland und den grten Teil von Karelien an Rußland. Am Tage des Friedeusschlusses wurde Peter als Kaiser und Selb st Herrscher-aller Reuen feierlich ausgerufen. 3. Seine Persnlichkeit. Iu Peter dem Groen verband sich eine gewaltige Krper kraft mit einer lebhaften Auffassung und einem starken Willen. Vollstndig unumschrnkt herrschte er der Staat und Kirche. Bis zum Ende seines Lebens war er unablssig bemht, das russische Volk zu heben und Rulands Macht zu erweitern und zu befestigen. So sehr er bestrebt war, sein Land der abendlndischen Kultur zu erschlieen, so blieb er doch eiu Herrscher voll Leidenschaft, Genusucht und ungestmen Wesens. Seine erste Gemahlin verstie er. seinen Sohn Alexis, gegen den er Mitrauen hegte, lie er zum Tode verurteilen; er starb aber uoch vorder Hinrichtung. Der Genu von Branntwein raubte ihm gar oft vollstndig die Herrschaft der seine wilden Leidenschaften. Aber bei allen seinen Schwchen und Fehlern nahm er doch den Ruhm mit ins Grab, die Gromacht Rulands begrndet zu haben. ipcr gordische Krieg. 17001721. 1. Karl Xii. im Glck. Kaum hatte der junge Schwedenknig Karl Xii. von dem Plane seiner Feinde gehrt, als er auch schon mit seinem Heere nach Seeland aufbrach, den König von Dnemark zum Frieden zu Travendal (bei Lbeck) zwang und dann nach Estland ber-setzte, wo die Russen eingebrochen waren und die Stadt Narwa belagerten. In einem hitzigen Kampfe wurde die fnffache russische Ubermacht besiegt. Es war die letzte Grotat schwedischer Waffen. Statt die errungenen Vorteile auszunutzen, wandte sich Karl gegen August Ii., den König der Polen, verjagte ihn und setzte den Woiwoden von Posen, Stanislaus Lesczynski, auf den polnischen Thron. So hatte der jugendliche Held zum Staunen der ganzen Welt in neun Monaten drei mchtige Könige besiegt. 2. Die Zeit des schwankenden Glckes. Karl brach darauf iu das sdliche Rußland ein, wurde aber hier von Peter dem Groen, der inzwischen unermdlich au der Ausbildung seines Heeres gearbeitet hatte, bei Poltawa (1709) vollstndig geschlagen. Nur mit Mhe flchtete er sich auf trkisches

3. Neuere Geschichte von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 84

1913 - Münster in Westf. : Schöningh
84 erregten sein Staunen. Er nahm tchtige Männer, vor allem er-fahrene Seeleute, in seinen Dienst und schickte sie nach Rußland. Mit ihrer Hilfe schuf er eine Flotte und lie er Fabriken errichten, Bergwerke anlegen, Schulen und Buchdruckereien ins Leben rufen. Den Trken entri er 1696 die Stadt Af 0 w an der Mn-bung des Don und erhielt so den Schlssel zum Schwarzen Meere. An Stelle Moskaus machte er das von ihm gegrndete S t. Petersburg zur Hauptstadt des Landes. Sein zweites Ziel war nmlich, festen Fu zu fassen am Baltischen Meere und sich nach Verdrngung der Schweden zum Herrn der Ostsee-l n d e r zu machen. Zu dem Zweck verbanb er sich mit Polen und Dnemark gegen den jugendlichen König Karl Xii. von Schweden. Der Gordische Krieg (17001721). Kaum hatte der junge Schwedenknig Karl Xii. von dem Plane seiner Feinde gehrt, als er auch schon mit seinem Heere nach Seeland aufbrach, den König von Dnemark noch im Jahre 1700 zum Frieden von Traven-d a l (bei Lbeck) zwang und dann nach Estland bersetzte, wo die Russen eingebrochen waren und die Stadt Narwa (1700) belagerten. In einem hitzigen Kampfe wurde die fnffache russische bermacht besiegt. Es mar die letzte Grotat schwedischer Waffen. Statt die errungenen Vorteile auszunutzen, wandte sich Karl gegen August Ii., den König der Polen, verjagte ihn und setzte den Woiwoden von Posen, Stanislaus Leszczynski, auf den polnischen Thron. So hatte der jugendliche Held zum Staunen der ganzen Welt in neun Monaten drei mchtige Könige besiegt. Karl brach darauf in das sdliche Rußland ein, wurde aber hier von Peter dem Groen, der inzwischen unermdlich an der Ausbildung seines Heeres gearbeitet hatte, bei Poltatva (1709) vollstndig geschlagen. Nur mit Mhe flchtete er auf trkisches Gebiet, wo der berhmte Held mit kniglichen Ehren empfangen wurde. Er bewog die Trken zu einem Feldzuge gegen die Russen und schlo Peter, der am Pruth ein festes Lager bezogen hatte, vollstndig ein. Dieser wre verloren gewesen, wenn nicht seine Gemahlin Katharina durch Bestechung des Groveziers freien Abzug erlangt htte; doch mute er Afow den Trken zurckgeben (1711). Whrend Karl hierauf feine Zeit mig in der Trkei verbrachte, vervollstndigte Peter feine Eroberungen an der Ostsee. Die Dnen nahmen Bremen und Verden fort, August Ii.

4. Neuere Geschichte von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 125

1913 - Münster in Westf. : Schöningh
125 aufgehoben, das Staatskirchentum wurde angestrebt und 1781 ein Toleranzedikt erlassen. Folter und Todesstrafe wurden abgeschafft, Gleichheit vor dem Gesetze und allgemeine Besteuerung verordnet, die Leibeigenschaft aufgehoben und ein sterreichischer Einheitsstaat mit Wien als Mittelpunkt angestrebt. Er ging dabei mit ber-strzender Eile vor und tat, wie Friedrich Ii. sagte, immer den zweiten Schritt vor dem ersten. Der allgemeine Widerstand gegen seine Neuerungen bewirkte, da nur das Toleranzedikt und die Auf-Hebung der Leibeigenschaft bestehen blieben. Fr seinen Grabstein wnschte er die Inschrift: Hier ruht ein Fürst, dessen Absichten rein waren, der aber das Unglck hatte, alle seine Entwrfe scheitern zu sehen." Rußland. Peter Iii. aus dem deutschen Hause Holstein-Gottorp und mtterlicherseits ein Enkel Peters d. Gr., hatte ebenfalls eine deutsche Prinzessin, Katharina aus Anhalt-Zerbst, zur Gemahlin. Diese war in keiner Weise das Ideal einer Frau, wie er selbst roh und ausschweifend war. Es kam schlielich dahin, da er sie mi-handelte und auf den Peterhof verbannte. Sie wute jedoch das Heer fr sich zu gewinnen und lie sich zur Kaiserin ausrufen. Ihr Gemahl wurde nach nicht mal einjhriger Regierung 1762 ins Gefngnis geworfen und hier, wahrscheinlich ohne Wissen der Zarin, erdrosselt. Gleich Peter d. Gr. verfolgte Katharina Ii. (17621796) den Plan, die westeuropische Kultur in Rußland zu verbreiten und die Grenzen des Reiches zu erweitern, und zwar auf Kosten der Polen und Trken. Schon frh hatte Katharina die Werke der franzsischen Aufklrer gelesen und mit diesen selbst in Briefwechsel gestanden: Diderot war eine Zeitlang an ihrem Hof, wie Voltaire bei Friedrich Ii. Sie wollte Rußland mit menschenfreundlichen Ein-richtungen beglcken, doch schuf sie irrt ganzen nur eine glnzende Oberflche, unter der die alten Zustnde bestehen blieben. Die Leibeigenschaft wurde erleichtert, doch behielt der Adel das Vorrecht der Steuerfreiheit. Nach dem Vorbild Friedrich Ii. rief sie fremde Ansiedler ins Land; so entstanden ausgedehnte deutsche Bauernkolonien bei Petersburg und bei Samara an der Wolga. Zur Frderung von Handel und Gewerbe wurden neue Verkehrswege angelegt und die Binnenzlle beschrnkt. In ihrem freien Leben und im Bauen ahmte sie dem Pariser Hof nach. Sie schuf Zarskoje Selo (= Zardorf), das russische Versailles, im Sden von Petersburg.

5. Neuere Geschichte von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 126

1913 - Münster in Westf. : Schöningh
126 Als bei den Kmpfen, die der ersten Teilung Polens voraus-gingen, russische Truppen die trkische Grenze miachteten, erklrte die Trkei den Krieg. Sie wurde aber geschlagen und mute 1774 das Gebiet zwischen Dnjepr und Bug abtreten. Auerdem erhielt Rußland Handelsfreiheit auf dem Schwarzen Meer und eine Art Schutzrecht der die Christen in der Trkei. Seit der Zeit wurde Rußland neben sterreich der Vorkmpfer fr die Be-freiung der christlichen Balkanvlker vom Trkenjoch. Katharinas Gnstling Gregor Potemkin der Taurier" besetzte 1783 die Krim und Taurien (Nordufer zwischen Dnjepr und Don). Potemkin verstand es, die Kaiserin bei einer Reise in die Krim der den traurigen Zustand des ausgesogenen Landes zu tuschen und seine Ver-waltung als erfolgreich hinzustellen, so da seine Gegner das falsche Gercht von vorgetuschten Potemkinschen Drfern" verbreiten konnten. Im zweiten mit sterreich gemeinsam gefhrten Trken-krieg (17881792) erhielt Rußland den Rest des Nordufers zwischen Bug und Dnjestr. Bei den drei Teilungen Polens in den Jahren 1772, 1793 und 1795 kamen zwei Drittel Polens an Rußland! 1795 auerdem das Herzogtum Kurland, das bis dahin ein polnisches Lehen gewesen war. 4. England und die Vereinigten Staaten. (Entwicklung neuer Stacrtsformen.) Die beiden ersten Stuarts. Als Nachfolger Elisabeths be-herrschte Jakob I. (16031625), der protestantisch erzogene Sohn Maria Stuarts, England, Schottland und Irland unter dem Titel eines Knigs von Grobritannien. Verschwendung, Hochmut, absolutistische Neigungen, Gnstlingswirtschaft und die Hrte gegen Puritaner und Katholiken machten ihn sehr verhat. Der Versuch katholischer Untertanen, ihn während einer Parlamentssitzung in die Luft zu sprengen, wurde noch rechtzeitig entdeckt; die Teilnehmer dieser Pulververschwrung" (1605) wurden hingerichtet. Karl I. (16251649) machte sich noch miliebiger als sein Vater, da er sich mit einer katholischen Prinzessin aus Frankreich verheiratete, die Katholiken begnstigte und das Steuerbewilligungs-recht des Parlaments nicht anerkennen wollte, obgleich er durch Unterschreiben der ihm vom Parlament 1628 vorgelegten Bitte u m Recht" (Petition of right) die Unrechtmigkeit seiner Steuer-

6. Geschichte der neueren Zeit - S. 33

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Absolutismus Peters d. Gr. und die Erhebung Rulands z. europ. Gromacht. 33 Peter der Srohe (1689 1725). 26. ti) Innere Reformen. Nachdem Peter I. 1689 seine herrschschtige Schwester gestrzt hatte, begann er trotz des Widerstrebens des Stock-russentums mit Untersttzung von Auslndern Und mit Hilfe der Knute und des Schwertes die Europisierung des Volkes und Staates. Durch die Schweden und die Trken war Rußland vom Meere fast abgeschlossen. Um am Baltischen und am Schwarzen Meere festen Fu zu fassen, schuf er eine Flotte und ein europisch geschultes Heer. Er rief nicht blo fremde Gewerbe-treibende ins Land und frderte mglichst den Verkehr mit den: Auslande. sondern reiste zweimal selbst nach den Staaten des Westens (1697 und 1716) und suchte deren Kultur kennen zu lernen und seinem Lande zu bringen. Daher ordnete er auch die Staatsverwaltung neu und machte sich zum Haupte der russischen Kirche, indem er keinen Patriarchen mehr whlen lie und einem von ihm ernannten Heiligen Synod" die Leitung der Kirche bertrug. Man kann dem Herrscher hohe Begabung, ausrich-tigen Willen, den Staat und das Volk zu heben, groen Eifer und Taten-drang nicht absprechen; aber alle uere Kultur rottete nicht seine niederen Triebe und seine Grausamkeit aus; er blieb ein roher Barbar, der nicht nur die aufstndischen Strelitzen durch ein entsetzliches Strafgericht ver-nichtete (1698), sondern sogar seinen altrussisch gesinnten Sohn Aleret, einen gleichfalls brutalen Menschen, tot prgeln lie (1718). Im Jahre 1721 legte er sich den Titel Kaiser und den Beinamen der Groe bei. Ehe er nach seinem eigenen Thronfolgegesetz einen Nachfolger bestimmen konnte, starb er. Sein Gnstling Menschikow verschaffte die Krone der zweiten Gemahlin Peters, Katharina I. (1725 1727). Der russische Hof war von neuem der Schauplatz von Palastrevolutionen, von Gnst-lingswirtschast, Sittenlosigkeit und Willkr. Als mit Elisabeth, Peters 1. jngerer Tochter (1741 1762), das Haus Romanow ausstarb, ging die Krone an das Haus Holsteiu-Gottorp der. b) Rulands Erhebung zur Srohmcicht durch den ilordifchen Krieg (1700-1721). Zuerst errang Peter I. im Bunde mit sterreich einen Erfolg gegen die Trkei durch die Einnahme von Afow (1696), doch verlor er dies 1711 wieder, und erst 1774 kam es in den Besitz Rulauds zurck. Entscheidend sr die Machterhhung des Zarenreiches ward der Nordische Krieg. 27. Gerchidite Schwedens von 16321697. Gustav Ii. Adolf von Schweden (1611 1632) Hatte von Rußland die Ostseeprovinzen Kare- von 1632 lien und Jngermanland, von Polen Livland erworben. Als seine hochgebil- 1697-bete, geistvolle Tochter Christine (1644) die Regierung selbst antrat, sprach Schweden der das Geschick Deutschlaubs ein gewaltiges Wort mit. Der 1632-1654. Friebe von Osnabrck (1648) lie bentsches Gebiet in schwebischen Hnbcn. Da die Knigin mehr Sinn fr Wissenschaft und Kunst, als fr die Politik Weltgeschichte fr die Oberstufe d. Studienanst. 3. Bd. 3

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 34

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
,'!4 Zeitalter des krassen Absolutismus (von 16481740). Ztaf besa, trat sie die ihr lstige Krone ihrem Vetter Karl X. Gustav von 1654-Ils0. Pfalz-Zweibrcken ab (1654), der, mit Friedrich Wilhelm von Brandenburg verbndet, die Polen bei Warschau schlug (1656) und den Dnenknig Frie-brich Iii. im Frieden zu Rveskild (1658) zur Abtretung der dnischen Be-sitzungen im sdlichen Skandinavien zwang. Der erneute Krieg mit Dnemark und Polen ward erst nach seinem Tode durch die Friedensschlsse von Oliva und Kopenhagen (1660) beigelegt. Als die inzwischen ka-tholisch gewordene Christine nach Stockholm zurckkehrte, um fr den minderjhrigen Karl Xi. (16601697) die Regentschaft zu führen, ward sie vom Adel vertrieben, der sich das meiste Krongnt aneignete. Zur Selbst-stndigkeit gelangt, stellte Karl Xi. eine starke Knigsgewalt her, indem er dem Adel die Krongter wieder abnahm. Gleichzeitig wurde auch in Dnemark. Dnemark die unumschrnkte Monarchie begrndet durch das Knigs-gesetz (1665). Im Kriege mit Brandenburg verloren die Schweden den Ruf der Unberwindlichkeit (1675). Das jugendliche Alter seines Nach-S-ms.folgers Karl Xii. (geb. 1672) reizte Schwedens Gegner zum Angriff, den Zar Peter, August Ii. den Starken von Polen, den Kurfrsten von Sachsen, und den Dnenknig Friedrich Iv. Peter wollte Jngermanland und Karelien, August Estland und Livland, Friedrich Iv. die verlorenen skandinavischen Gebiete zurckge-Winnen und dem Freunde und Schwager Karls Xii., dem Herzoge von Holstein-Gottorp, seine Gter abnehmen. Besonders eifrig betrieb den Krieg der der die Gtereinziehung erbitterte und von Karl Xi. gechtete Liv-lnder Patkul. der den jungen Schwedenknig hatten die Verbndeten sich grndlich getuscht. 28. Der 1. Ueil des nordifdien Krieges (1700 1711). Als Stiebe von Friedrich Iv. und August Ii. den Krieg begannen, warf sich Karl Xii. mit Travendal solcher Kraft auf Seeland, da der Dne sofort im Frieden zu Travendal 170" auf die Gottorpscheu Besitzungen verzichtete und vom Bunde zurcktrat. Dann landete er auf Estland und schlug mit 8000 Mann die etwa fnfmal so starken Narwa 1700. Russen bei Narwa (20. Nov. 1700). Anstatt aber seinen Sieg zu benutzen und die Russen gleichfalls zum Frieden zu ntigen, wandte er sich gegen August, trieb ihn aus Livland, eroberte auf seinem Siegeszug Warschau und Krakau und lie von einem Teil des polnischen Adels an Augusts Stelle den Wojewoden von Posen, Stanislaus Leszczynski, zum König whlen (1704). Dann trug er den Krieg durch Schlesien, wo er den Protestanten vom Kaiser besondere Freiheiten, die sog. Gnadenkirchen, ver-schaffte, nach Sachsen, das er fr die Politik seines Kurfrsten schwer den Altranstdt lie. August verzichtete im Frieden zu Altranstdt (1706) ans die 1706. polnische Krone und lieferte Patkul aus, den Karl Xii. rdern lie. Erst im Herbst 1707 nahm der Schwedenknig den Krieg wieder gegen Peter auf. Dieser hatte die Zwischenzeit gut ausgenutzt, indem er die Ostseeprovinzen grtenteils eroberte, durch Grndung von St.

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 35

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Absolutismus Peters d. Gr. und die Erhebung Rulands z. europ. Gromacht. 35 Petersburg und Kronstadt und die Schpfung einer Ostseeflotte festen Meters-Fu am Baltischen Meere fate, und Stanislaus aus Polen vertrieb. Die erste Aufgabe wre fr Karl gewesen, die Ruffen wieder von der Ostsee zu verdrngen. Trichterweise lie er sich von dem nach Unab-hngigkeit trachtenden Kosakenhetman Mazeppa durch Aussicht auf den Anschlu der Kosaken zu dem Umweg durch die Ukraine verlocken, statt Heradeswegs auf Moskau zu ziehen, und belagerte, obgleich ein schwe-Tisches Hilsskorps unter Levenhaupt geschlagen wurde und die Kosaken ihn im Stiche lieen, mit unzureichenden Truppen die Festung Poltawct. Von Peter vllig geschlagen, floh er auf trkisches Gebiet. Whrend August nach Polen zurckkehrte und Dnemark wieder zu den Waffen griff, hetzte Karl von Bender (am Dnjestr) aus die Pforte zum Krieg gegen Rußland. Dies erreichte er auch. Die Trken schloffen Peter ^ am untern Pruth ein. Seine Gemahlin aber bestach den Grvwesierpruth 1711. und erwirkte durch Abtretung von Asow einen billigen Frieden, der Karl Xii. emprte. Alle Mittel der Trken, den lstigen Gast los zu werden, versagten. Schlielich erstrmten sie sein Lager und fhrten ihn als Gefangenen nach Dimotika bei Adrianopel (1713). Erst auf die Nachricht von der schlimmen Lage in Schweden entschlo er sich zur Heimkehr und eilte in abenteuerlichem Gewaltritte von 16 Tagen durch deutsches Gebiet nach dem belagerten Stralsund (1714). Sein Eigensinn hatte die Zahl seiner Gegner vermehrt. 29. Der Ausgang des Krieges. Um die schwedischen Besitzungen Haager in Deutschland vor dem Krieg zu bewahren, hatte Kaiser Joseph I. mit den 1710. Seemchten das Haager Konzert geschloffen. Da Karl jedoch das Abkommen verwarf, waren die Dnen der Bremen und Verden, die Rnffen und Polen der Pommern hergefallen. So wurden diese Gebiete vom Krieg heimgesucht. Die Lage Karls war schlimmer als zu Anfang des Krieges. Denn nun ein, trat Friedrich Wilhelm I. von Preußen (17131740) mit den bran- mnchung denburgischen Ansprchen auf Pommern. Georg I. von England (1714 ieuben ' 1727) mit dem Begehr nach den Gebieten Bremen und Verden hervor. Ein schwedisches Heer unter Steenbock hatte bei Tnning an der Eider die Waffen gestreckt (1713). Stettin war gegen Zahlung von 400000 Talern Kriegskosten an die Verbndeten dem Brandenburger in Sequester" d. L Verwahrung gegeben worden (1713). Karl lehnte, auf fein Recht fuend, beharrlich jedes Zugestndnis ab und verlie Stralsund nach 11 monatiger Verteidigung erst (1715), als Leopold von Dessau Rgen besetzt hatte und die Festung sich nicht mehr halten konnte. Im solgen--den Jahre fiel auch Wismar. Und trotz alles Migeschicks setzte Karl, mit weitschichtigen Plnen beschftigt, den Kampf fort. Erst als der willensstarke, durch viele Charakterzge bewunderns-werte Mann vor der norwegischen Festung Frederikshald den Tod ge- 3*

9. Neuere Geschichte von der Französischen Revolution bis zur Jetztzeit - S. 38

1914 - Münster in Westf. : Schöningh
38 3. Die Zeit der Freiheitskriege. 18121815. Napoleons Aeldzug in Rußland 1812. Napoleon hatte in dem Groherzogtum Warschau sich einen guten Freund und den Russen einen unter Umstnden gefhrlichen Nachbarn geschaffen. Auch die Vertreibung des mit dem russischen Herrscherhaus verwandten Herzogs von Olden-brg im Jahre 1810 bewirkte am Zarenhofe groe Verstimmung. Anderseits suchte der Zar die fr Rulands Landwirtschaft so sehr schdliche Kontinentalsperre auf alle mgliche Weise zu um-gehen; als er sie aufhob, kam es zwischen Napoleon und Alexander I. zum Bruch. Napoleon stand auf dem Gipfel seiner Macht. Vom Glcke geblendet, fate er den verwegenen Plan, das gewaltige russische Reich zu vernichten, England in Ostindien anzugreifen und wie ein zweiter Alexander der Groe ein Weltreich zu grnden. Noch drei Jahre, und ich bin Herr des Weltalls," sagte er in stolzer berhebung im Jahre 1811. Frankreich traf umfassende Rstungen; fast ganz Europa mute Truppen zu diesem gewagten Kriegszuge stellen. Preußen hatte sich mit 20 000 Mann zu beteiligen und freien Durchzug durch das Land zu gestatten, sterreich mute ein Hilfsheer von 30000 Mann schicken. Im ganzen waren es gegen 600 000 Mann zum grten Teil nichtfranzsischer. Nationalitt, die in drei Abteilungen vorrcken sollten. Den mittleren Hauptteil befehligte Napoleon selber. Auf dem rechten Flgel befanden sich die sterreicher; zum linken Flgel, der auf Livland und Kurland vordringen sollte, ge-hrten die Preußen unter dem Befehl des eisernen General 2) o r f. Mitten im Sommer des Jahres 1812 berschritt der Korse die russische Grenze und rckte geradeswegs auf Moskau vor. Die an Zahl bedeutend geringeren Russen zogen sich zurck und verbrannten alle Vorrte an Lebensmitteln, die sie in der Eile nicht verbergen konnten. Bei Smolensk kam es am 16. und 17. August zu einer Schlacht, die jedoch nichts entschied. Bei Borodino a. d. Moskwa erfocht Napoleon am 7. September einen blutigen Sieg. Nach neunstndigem schweren Ringen lagen der 60 000 Menschen tot oder verwundet am Boden, und schon am 14. September hielt Napoleon seinen Einzug in die alte Haupt-stadt Moskau. Schon jetzt war sein Heer durch Durst und Hitze, durch Schlachten und Krankheiten ganz betrchtlich geschwcht.

10. Allgemeine Weltgeschichte - S. 35

1910 - Münster in Westf. : Aschendorff
Absolutismus Peters d. Gr. und die Erhebung Rulands z. europ. Gromacht. 85 Petersburg und Kronstadt und die Schpfung einer Ostseeflotte festenfuvgnol' Fu am Baltischen Meere fate, und Stanislaus aus Polen vertrieb. Die erste Aufgabe wre fr Karl gewesen, die Russen wieder von der Ostsee zu verdrngen. Trichterweise lie er sich von dem nach Unabhngigkeit trachtenden Kosakenhetman Mazeppa durch Aussicht auf den Anschlu der Kosaken zu dem Umweg durch die Ukraine verlocken, statt Heradeswegs auf Moskau zu ziehen, und belagerte, obgleich ein fchwe-bisches Hilfskorps unter Levenhaupt geschlagen wurde und die Kosaken ihn im Stiche lieen, mit unzureichenden Truppen die Festung Poltawa. Von Peter vllig geschlagen, floh er auf trkisches Gebiet. Whrend August nach Polen zurckkehrte und Dnemark wieder zu den Waffen griff, hetzte Karl von Bender (am Dnjestr) aus die Pforte zum Krieg gegen Rußland. Dies erreichte er auch. Die Trken schloffen Peter am uuteru Pruth ein. Seine Gemahlin aber bestach den Growesier^'tt, mi. und erwirkte durch Abtretung von Asow einen billigen Frieden, der Karl Xii. emprte. Alle Mittel der Trken, den lstigen Gast los zu werden, versagten. Schlielich erstrmten sie sein Lager und fhrten ihn als Gefangenen nach Dimotika bei Adrianopel (1713). Erst auf die Nachricht von der schlimmen Lage in Schweden entschlo er sich zur Heimkehr und eilte in abenteuerlichem Gewaltritte von 16 Tagen durch deutsches Gebiet nach dem belagerten Stralsund (1714). Sein Eigensinn hatte die Zahl seiner Gegner vermehrt. 29. Der Husgnrig des Krieges. Um die schwedischen Besitzungen Haages in Deutschland vor dem Krieg zu bewahren, hatte Kaiser Joseph I. mit den 11 Seemchten das Haager Konzert geschloffen. Da Karl jedoch das Abkommen verwarf, waren die Dnen der Bremen und Verden, die Rnsfen und Polen der Pommern hergefallen. So wurden diese Gebiete vom Krieg heimgesucht. Die Lage Karls war schlimmer als zu Anfang des Krieges. Denn nun @ilv trat Friedrich Wilhelm I. von Preußen (17131740) mit den bran- Mischung denburgifcheu Ansprchen auf Pommern, Georg I. von England (1714reuens. 1727) mit dem Begehr nach den Gebieten Bremen und Verden hervor. Ein schwedisches Heer unter Steenbock hatte bei Tnning an der Eider die Waffen gestreckt (1713). Stettin war gegen Zahlung von 400000 Talern Kriegskosten an die Verbndeten dem Brandenburger in Sequester" d. i. Verwahrung gegeben worden (1713). Karl lehnte, auf sein Recht fuend, beharrlich jedes Zugestndnis ab und verlie Stralsund nach 11 monatiger Verteidigung erst (1715), als Leopold von Dessau Rgen besetzt hatte und die Festung sich nicht mehr halten konnte. Im solgen-den Jahre fiel auch Wismar. Und trotz alles Migeschicks setzte Karl, mit weitschichtigen Plnen beschftigt, den Kampf fort. Erst als der willensstarke, durch viele Charakterzge bewunderns-Werte Mann vor der norwegischen Festung Frederikshald [den Tod ge-
   bis 10 von 11 weiter»  »»
11 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 11 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 5
3 0
4 6
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 1
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 1
27 0
28 1
29 0
30 0
31 5
32 0
33 0
34 6
35 0
36 0
37 1
38 0
39 0
40 5
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 10
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 1
18 0
19 0
20 3
21 0
22 0
23 3
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 1
30 0
31 0
32 0
33 0
34 7
35 0
36 0
37 0
38 1
39 0
40 0
41 2
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 1
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 1
68 0
69 0
70 0
71 3
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 10
79 0
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 1
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 3
93 0
94 1
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 136
1 17
2 7
3 24
4 38
5 49
6 3
7 129
8 20
9 87
10 54
11 9
12 7
13 3
14 1
15 55
16 73
17 9
18 102
19 128
20 0
21 57
22 71
23 16
24 13
25 1
26 12
27 62
28 6
29 60
30 42
31 17
32 1
33 117
34 4
35 105
36 2
37 60
38 4
39 123
40 74
41 6
42 0
43 66
44 91
45 4
46 9
47 19
48 33
49 31
50 16
51 3
52 115
53 9
54 569
55 69
56 32
57 33
58 48
59 76
60 42
61 143
62 125
63 41
64 46
65 36
66 2
67 153
68 16
69 0
70 0
71 101
72 57
73 123
74 94
75 25
76 16
77 51
78 12
79 81
80 126
81 84
82 48
83 2
84 0
85 50
86 13
87 11
88 66
89 0
90 1
91 150
92 1
93 12
94 3
95 5
96 0
97 33
98 43
99 49
100 49
101 4
102 14
103 111
104 4
105 150
106 28
107 8
108 45
109 3
110 12
111 66
112 32
113 3
114 15
115 184
116 11
117 19
118 41
119 9
120 81
121 36
122 27
123 49
124 14
125 12
126 52
127 108
128 33
129 12
130 0
131 39
132 54
133 29
134 7
135 4
136 270
137 5
138 18
139 4
140 36
141 32
142 28
143 29
144 34
145 227
146 43
147 15
148 180
149 16
150 74
151 77
152 34
153 2
154 14
155 79
156 70
157 98
158 81
159 6
160 3
161 20
162 73
163 65
164 5
165 157
166 171
167 23
168 24
169 30
170 36
171 107
172 191
173 147
174 25
175 29
176 131
177 64
178 2
179 23
180 2
181 53
182 57
183 187
184 21
185 7
186 27
187 29
188 44
189 48
190 26
191 68
192 62
193 14
194 100
195 2
196 44
197 65
198 61
199 69